Ich behaupte das Gegenteil: Jeder User, der eine Frage stellt und darauf eine Antwort bekommt, die ihm persönlich bei seinem Problem weiterhilft, ist dankbar für diese Hilfe. Hilfe ist kein Recht, sondern ein Privileg. Wem ein solches gewährt wird und darum weiß, der wird auch dankbar für die Hilfe sein.
Unabhängig davon geht es ja nicht darum, ob der Poster das nun ernst mein oder nicht. Der Hilfe gebende weiß das ja sowieso nicht und auf ihn hat die ausgedrückte Dankbarkeit immer den gleichen positiven Effekt, ob echt oder geheuchelt ist dabei egal.
Die Gestellschaft wird einem sicher seit Jahrhunderten kein Verhalten antrainieren, wenn es keinen Sinn hätte, oder? Es kam ja keiner auf die idee: kommt Jungs, ab heute muss jeder "danke" sagen wenn er was bekommen oder ihm geholfen wurde, weil das sonst unhöflich ist.Die Leute schreiben das halt weil die Gesellschaft einem beigebracht hat das es sich gehört Danke zu sagen.
Ich denke eher, dass jeder Erwachsene, oder Jugendliche, der halbwegs weit im sozialen Netzwerk drin steckt und das kindliche Denken abgelegt hat darum weiß, wie wichtig es ist, sich für erhaltende Leistungen/Güter/Hilfen kenntlich zu zeigen. Wenn nicht in Form von finanziellen Mitteln oder materiellen Gütern, dann wenigstens, indem man dem Gegenüber seine Dankbarkeit in Form von Worten ausdrückt. Wer das nicht tut, der wird das letzte mal etwas erhalten haben. Das Dankbarkeit dem Gegenüber vorallem Anerkennung für die erbrachte Leistung entgegen bringt, hab ich ja bereits im Startpost festgestellt.
(Klein)Kinder (3-6J) hingegen wissen von den sozialen Strukturen einfach noch nichts. Die denken von sich aus etwas egoistischer und nehmen es als selbstverständlich hin, dass sie z.B. an Weihnachten Geschenke bekommen, was es aber nicht ist. Die haben noch nicht so das Gespühr für die Gefühle von ihren Mitmenschen. Weil die Kinder die Bedeutung hinter solchen Wörtern wie Bitte und Danke einfach noch nicht verstehen, versucht man es ihnen eben einfach beizubringen. Ich glaube kaum, dass das etwas mit gestellschaftlichem Zwang zu tun hat.